Essen-Fulerum. Warum der Landschaftverband Rheinland dem 2019 gegründeten Fulerumer Verein den Rheinlandtaler für sein Engagement verleiht.

  • Der Verein Bubo hat den Rheintaler für sein Engagement erhalten.
  • Die Mitglieder setzen sich ehrenamtlich für Themen rund um den Naturschutz ein.
  • Die Verleihung fand jetzt im Rathaus statt.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat im Essener Rathaus dem Verein Bubo aus Fulerum den Rheinlandtaler in der Kategorie „Kultur“ verliehen. Damit ehrt der LVR die besonderen Verdienste des Vereins in den Bereichen Naturkunde, Landschaftspflege und Naturschutz.

Bubo (Bildung, Umwelt, Bürgerbeteiligung und Obstwiesenschutz) ist als gemeinnütziger Verein in den Stadtteilen Fulerum, Haarzopf und Heimaterde aktiv. Die aktuell über 50 Mitglieder engagieren sich ausschließlich ehrenamtlich. Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und den Verkauf von selbsthergestellten Produkten, beispielsweise Honig oder Apfelsaft.

Der Name Bubo – lateinischer Begriff Name für Eule – steht für Bildung, Umweltschutz, Bürgerbeteiligung und Obstwiesenschutz zu den Vereinszielen erklärt. Er war 2019 gegründet worden und kümmert sich besonders um die Pflege und Gestaltung der Streuobstwiese am Harscheidweg/Beekmannstraße, wo rund 45 Obstbäume, alles regionale alte Sorten, stehen. Die Fulerumer Streuobstwiese gibt es seit 2016, sie war ursprünglich ein Projekt des Fördervereins der Haarzopfer Grundschule und wurde dann vom Verein Bubo übernommen. Ein Teil der Wiese steht der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Alte Obstsorten werden auf dem Gelände am Harscheidweg/Beekmannstraße angepflanzt, hier ein Mirabellenbaum.
Alte Obstsorten werden auf dem Gelände am Harscheidweg/Beekmannstraße angepflanzt, hier ein Mirabellenbaum. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der Verein hatte in der Vergangenheit unter anderem ein Kleingewässer auf seinem rund 6000 Quadratmeter großen Gelände angelegt und sogenannte Greifvogel-Ansitzstangen installiert, um zum Beispiel Rotmilane und andere Vögel anzulocken. Auch für den Bau von Insektenhotels war der Verein bereits ausgezeichnet worden und hatte den dritten Platz beim Essener Umweltpreis belegt.

Essener Verein will Kindern Themen rund um den Naturschutz nahebringen

Beispiele der Aktivitäten des Vereins aus diesem Jahr sind unter anderem eine für Kinder und Jugendliche ausgerichtete Kinderfreizeit, ein Biowein-Seminar, eine Wildkräuter-Wanderung an der Ruhr sowie der Streuobstwiesen-Aktionstag im März, bei dem sich die Vereinsmitglieder trafen, um die Streuobstwiese zu pflegen. Beliebt sind auch die Baumschnittkurse, die in der Vergangenheit angeboten wurden. Im November des vergangenen Jahres hatte sich der Verein Bubo für sein Engagement den zweiten Platz des 15. Essener Umweltpreises gesichert, der unter dem Motto „Essen schützt Bäume“ stand.

„Der Verein Bubo leistet wichtige gesellschaftliche Arbeit für die Menschen unserer Region. Die Naturkunde und der Naturschutz in Essen und Umgebung werden durch Bubo und seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nachhaltig gestärkt. Das Vermitteln von Wissen ist eines der zentralen Leitbilder des Vereins. Umweltschutz und das Wissen von Ökologie und Nachhaltigkeit werden ganz bewusst an die kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft weitergegeben. Ein frühes Heranführen an die Ökologie ist für ein späteres Naturbewusstsein unerlässlich und trägt zum verantwortungsvollen Handeln im Jugend- und Erwachsenenalter bei“, so Bürgermeisterin Julia Jacob, die im Namen der Stadt Essen gratulierte und dem Vorsitzenden für die Arbeit dankte.

Bei der Verleihung des Rheinlandtalers an den Verein Bubo: (v.l.): Bürgermeisterin Julia Jacob, Mark-Steffen Daun, Bubo, Barbara Soloch, Landschaftsverband Rheinland, und Bürgermeister Rolf Fliß.
Bei der Verleihung des Rheinlandtalers an den Verein Bubo: (v.l.): Bürgermeisterin Julia Jacob, Mark-Steffen Daun, Bubo, Barbara Soloch, Landschaftsverband Rheinland, und Bürgermeister Rolf Fliß. © Stadt Essen

Der Rheinlandtaler wurde 2019 von einem Kulturpreis zu einem übergreifenden Preis des LVR. Die ersten Preisträger des erweiterten Rheinlandtalers werden seit 2020 prämiert. Dabei zeichnet der LVR einzelne Personen, Organisationen oder Unternehmen aus, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren. Dieses ausgezeichnete Wirken muss sich an den Werten und Handlungsfeldern des LVR ausrichten.

Die großen Themenfelder des LVR werden in zwei Preiskategorien gefasst: „Gesellschaft“ und „Kultur“. Der Einsatz für ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen, ungehindert ihres Geschlechts, Alters, ihrer sexuellen Orientierung, Kultur, Religion oder einer körperlichen oder geistigen Behinderung wird zusätzlich und im Besonderen bei der Auswahl der Preisträger und Preisträgerinnen berücksichtigt.